• Vorher/ Während/ Nachher
  • BEAUTY-TIPP
  • Meine Angst, die Operation doch selber bezahlen zu müssen, hat sich zum Glück nicht bewahrheitet! Die Kosten hat - Gott sei Dank - die Krankenkasse übernommen. Aber natürlich musste ich vorher einen hohen Anteil selber übernehmen. Der Kostenvoranschlag des Kieferorthopäden belief sich auf etwa 7000 Euro, davon habe ich 1900 Euro auf jeden Fall selber bezahlt. Den Rest konnte ich mithilfe meiner privaten Zahnzusatzversicherung und der Beihilfe abdecken.
  • 26/02/2016
  • WIE WAREN DIE ERSTEN WOCHEN ZUHAUSE NACH DER OPERATION?
  • Am Anfang habe ich rein gar nichts getan und so gut wie nur im Bett gelegen. Zwischendurch habe ich mich nach unten getraut, was für mich schwierig war, da dort die Hunde warteten und ich nicht so mit ihnen umgehen konnte, wie ich es wollte. Die konnten mich noch nicht anspringen und sowas. Eigentlich durfte ich auch keine Treppen gehen oder sollte es möglichst vermeiden. Es wurde dann aber mit der Zeit relativ schnell besser. Nach anderthalb Wochen konnte ich wieder normal gehen, ohne dass ich Schmerzen hatte. Da bin ich dann auch das erste Mal mit den Hunden alleine spazieren gegangen.
  • WAS HAT DIR DIE MEISTEN PROBLEME BEREITET?
  • Am Anfang war es wirklich das Laufen. Wenn du schnell aufs Klo musst und du dann doch eben unten warst und dann nur im Schneckentempo nach oben gehen kannst... man verzichtet einfach auf viele Sachen in der Zeit. Außerdem natürlich das Essen, ich konnte am Anfang nur einen Strohhalm an der Seite vorbeischieben und mich so ernähren. Richtig feste Nahrung kann ich auch immer noch nicht essen. Ich kann zwar mittlerweile wieder kauen, aber noch nicht richtig mahlen. Ich hatte mir irgendwann voller Optimismus einen Gurkensalat gemacht und habe dann für ein kleines Schüsselchen eine Stunde gebraucht.
  • WANN HAST DU WIEDER ANGEFANGEN VOLLEYBALL ZU SPIELEN?
  • Ende Dezember habe ich bereits an meinem ersten Volleyballspiel wieder teilgenommen. Ich hatte erst eine innere Hemmschwelle, die habe ich teilweise immer noch, aber seitdem ich den ersten Ball vor dem Kopp gekriegt habe ist alles gut. Die Chirurgin meinte, es kann nichts mehr passieren, also bin ich wieder voll dabei und schmeiße mich auch auf den Boden, um den Ball noch zu erwischen. Inzwischen schrecken meine Volleyballmädels auch nicht mehr dabei auf.
  • WIE LANGE HAT ES GEDAUERT, BIS DU WIEDER ARBEITEN KONNTEST?
  • Ich habe nach der Operation zwei Monate gar nicht gearbeitet und habe dann im Dezember erst drei Wochen Innendienst gemacht. Es war einfach schön, nicht mehr nur Zuhause auf der Couch zu sitzen. Danach bin ich dann wieder zu meiner Dienstgruppe zurück.
  • WIE HAST DU DAS PROBLEM MIT DEINEM EXAMEN GELÖST?
  • Daran will ich gar nicht denken, nächstes Thema! Nein, also es wurde nach hinten verschoben, ich wurde dafür krankgeschrieben, aber ich müsste jetzt anfangen zu lernen, bekomme gerade jedoch einfach nicht den Hintern hoch. Die Prüfung findet wahrscheinlich so im Juni/Juli statt.
  • HAST DU DICH IM SPIEGEL WIEDERERKANNT?
  • Am Anfang als ich in den Spiegel geschaut hatte, war mein Gedanke, es bleibt nicht so. Ist es auch zum Glück nicht! Irgendwann habe ich dann nicht mehr gesagt, das bleibt nicht so, sondern ich hoffe es bleibt nicht so, weil zwischendurch ein Stillstand eingetreten war. Inzwischen erkenne ich mich im Spiegel aber wieder – ich muss diese also nicht dauerhaft zuhängen.
  • IST ES SO GEWORDEN, WIE DU ES DIR VORGESTELLT HAST?
  • Ich konnte es mir vorher nicht wirklich vorstellen. Ich habe zwischendurch versucht, es mit Polstern zu simulieren, aber das hat natürlich total bescheuert ausgesehen. Ich hatte so gar keine richtige Vorstellung davon, was mich erwarten würde. Es unterscheidet sich von der 3D Simulation damals – einfach schon, weil es nicht so animiert aussieht. Es sieht natürlich aus. Aber ich finde auch nicht, dass ich zehn Jahre jünger aussehe, wie mir dir Ärztin damals gesagt hatte. Was man sieht, ist, dass ich vorher so langsam Lachfalten bekommen habe, die jetzt weg sind. Die sind wirklich weg! Darüber freue ich mich, quasi eine fast kostenfreie Schönheitsoperation. Das ist schon ein netter Nebeneffekt.
  • WAS HAT SICH FÜR DICH GEÄNDERT?
  • Das Schminken ist anders! Das waren Handgriffe, die ich seit fast zwanzig Jahren innehatte. Habe mich mit dreizehn ungefähr angefangen zu schminken und wusste demnach natürlich, wo was hinmuss. Das ist jetzt komplett neu. Ich brauche mein Kinn nicht mehr heller schminken, damit es aussieht wie ein Kinn. Eher im Gegenteil, ich müsste es jetzt eigentlich kaschieren. Aber so langsam werden die Bewegungen auch wieder flüssiger.
  • WIE GING ES DIR EMOTIONAL IN DER ZEIT NACH DER OPERATION?
  • Achterbahnfahrt. Das war eine komplette Achterbahnfahrt. Wochenlang. Hoch runter, hoch runter. Warum habe ich das gemacht? Und dann doch wieder, gut, dass ich es gemacht habe. Zwischendurch sind Tränen geflossen und ich war fertig, aber da habe ich sowohl privat als auch auf der Arbeit immer Unterstützung an meiner Seite gehabt.
  • WIE HAT DANIEL DIE ZEIT ÜBERSTANDEN?
  • Tapfer, würde ich sagen. Das war mit Sicherheit nicht einfach. Wenn ich dann vor dem Spiegel stand und ich mich total hässlich gefühlt habe, dann hat er schon versucht mich zu beruhigen. Hat mir gesagt, dass das alles wieder wird. Also er hat das wirklich tapfer durchgestanden. Mit mir. Er hat mich weder rausgeschmissen, noch mich verlassen, obwohl ich ihm die Wahl gelassen hatte, mich einzutauschen, wenn ich ihm nicht mehr gefalle. Aber er ist immer noch da, immer noch bei mir.
  • WIE HAT DEINE NICHTE REAGIERT?
  • Am Anfang war es verstörend für sie. Sie wollte natürlich wissen, wie es mir geht und dann habe ich mit ihr auch telefoniert, als ich noch so schlecht gesprochen habe. Das erste Mal gesehen hat sie mich allerdings erst, als ich schon fast wieder normal ausgesehen habe. Sie meinte, ich bin immer noch sehr hübsch. So wie bei ihrer Lehrerin.
  • WIE HABEN DEINE MITMENSCHEN AUF DIE VERÄNDERUNG REAGIERT?
  • Ganz unterschiedlich! Leute, die mich nur sporadisch kennen, die haben schon gemerkt, dass etwas anders ist. Meine Patentante und meine Freundinnen haben alle super reagiert! Die haben wirklich, egal wie schlimm ich aussah, gesagt, dass ich super aussehe und dass das alles halb so wild sei und es noch besser wird... die hatten weniger Skrupel mir ins Gesicht zu lügen und die haben mich auch angelogen. Da bin ich mir sicher!Meine Mutter hat sich die Freude gemacht und meine privaten OP-Fotos in ihrem Bekanntenkreis gezeigt, worüber ich nicht so dankbar bin, da ich von Fremden auf der Straße angesprochen wurde, die mir gesagt habe, ich sehe gar nicht so schlimm aus. Seitdem ist der Kontakt etwas sporadisch.
  • BEREUST DU ES, DASS DU DICH FÜR DIE OPERATION ENTSCHIEDEN HAST?
  • Nein, ich bin froh diese Entscheidung getroffen zu haben. Ich bekomme wieder richtig Luft, ich schmecke wieder alles anständig. Meine Rückenschmerzen sind weg und das Schnarchen auch – das ist komplett weg, ich schnarche nicht mehr! Dafür hat es sich definitiv gelohnt.
  • IST DIE BEHANDLUNG NUN KOMPLETT ABGESCHLOSSEN?
  • Nein, noch nicht ganz. Im April kommt die Zahnspange raus, dann kann ich endlich meinen Apfelplan in die Tat umsetzen! Ansonsten habe ich noch die Halterungen drinnen, die kommen frühestens ein Jahr nach der Operation, also so im September circa, raus. Das schmerzt wohl gar nicht, das soll in etwa so schlimm sein, wie die Weisheitszähne gezogen zu bekommen.
  • WÜRDEST DU IM NACHHINEIN ETWAS ANDERS MACHEN?
  • Ich glaube nicht. Das ist schon so gut gelaufen. Wenn ich natürlich die Zeit zurückdrehen könnte, dann würde ich meinen Kieferorthopäden aus der Jugendzeit mit meinem Wissen von heute beeinflussen und versuchen mir die Operation zu ersparen.